Suizidalität

Suizid als globales Phänomen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von jährlich weltweit etwa 800.000 Todesfällen durch Suizid aus, Suizidversuche sind noch wesentlich häufiger. In der Gruppe der 15- bis 29-Jährigen stellt Suizid die zweithäufigste Todesursache dar. Das Risiko für Suizid steigt aber mit dem Alter.

Damit ist Suizid auch ein ernsthaftes gesundheitspolitisches Problem – und vor allem: Jeder Suizid ist eine große menschliche Tragödie und betrifft zugleich auch Freunde, Familien und Gemeinschaften mit lange andauernden Konsequenzen.

In Österreich sterben etwa 1.300 Menschen jährlich durch Suizid, Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Steiermark und Kärnten sind jene Bundesländer, die bei den Suizidraten eine führende Stellung einnehmen.

Was veranlasst so viele Menschen dazu, sich das Leben zu nehmen?

Ein großer Anteil aller Suizide entsteht auf der Grundlage seelischer Erkrankungen, wobei der Depression eine überragende Bedeutung zukommt. In einer suizidalen Krise empfinden Menschen oft so starke seelische Schmerzen, dass kein anderer Ausweg möglich zu sein scheint und Suizid den verzweifelten Versuch darstellt, dem unerträglich gewordenen Leiden zu entkommen.

Dabei steht nicht der Tod im Vordergrund, sondern vielmehr der Wunsch, dem seelischen Leiden ein Ende bereiten. Bei den Verzweifelten besteht oft ein tiefer innerer Zwiespalt beim Gedanken, sich das Leben zu nehmen – sie wünschen sich zwar eine Alternative zum Suizid, sehen aber häufig keine.

Suizid ist verhinderbar und Suizidprävention beginnt damit, Warnzeichen zu erkennen und ernst zu nehmen. Offen über suizidale Gedanken zu sprechen, kann ein Leben retten.